Aktives Kronberg lobt zwei Entscheidungen in der letzten Stadtverordnetenversammlung am 4.7.
Aus unserer Sicht ist es sehr erfreulich, dass eine, wenn auch knappe, Mehrheit der Stadtverordneten in der letzten Stadtverordnetenversammlung der Magistratsvorlage gefolgt ist. Das Beschaffungswesen kann jetzt der Maßnahme 9 des Klimaschutzkonzeptes gerecht werden. Die Beschaffung wird nicht mehr nur nach dem günstigsten Angebot, sondern eben auch nach Nachhaltigkeitskriterien entschieden.
Nachzulesen sind die Details des Klimaschutzkonzeptes, das für jeden Bürger zugänglich ist, unter:
https://www.kronberg.de/de/planen-bauen-umwelt/klimaschutz/integriertes-klimaschutzkonzept/
Ebenso erfreulich ist es, dass auch dem nachhaltigen Mobilitätskonzept eine deutliche Mehrheit der Stadtverordneten zugestimmt hat. Nachzulesen ist das Konzept unter:
https://www.kronberg.de/de/planen-bauen-umwelt/stadtentwicklung-umwelt/nachhaltiges-mobilitaetskonzept/
„Unter anderem geht es um die Verbesserung der Sicherheit und die Steigerung der Attraktivität des Fuß -und Radverkehrs. Dies ist in Kronberg, das mit seiner gewachsenen Infrastruktur eher der „autogerechten“ Stadt entspricht, kein leichtes Unterfangen. „Raum teilen“ oder „abgeben“ bedeutet dies an manchen Stellen für den Autofahrer, allerdings ist dies eine notwendige wie auch lohnende Maßnahme“ so Anita Lenz, Vorstandsmitglied im Verein und selbst aktive Radfahrerin.
Laut Beitrag von Julius Jöhrens, Institut für Energie -und Umweltforschung in Heidelberg in HR Info, wurden allein im letzten Jahr 2 Millionen E-Bikes verkauft und die Tendenz ist steigend, weil das Rad sich gerade im innerstädtischen und auch im hügeligen Terrain für eine sehr individuelle Mobilität bewährt.
Ganz abgesehen von den positiven gesundheitlichen „Nebenwirkungen“ für den Rad fahrenden Menschen, ließ sich eine nicht unerhebliche CO2 Minderung nach Aussagen von Julius Jöhrens erreichen, wenn der Radverkehr attraktiver würde. „Bereits jetzt ersetzen 30 % der Fahrten mit dem E Bike sonst gefahrene PKW-Kilometer und damit wird eine CO2 Ersparnis von 90 % pro nicht gefahrenem PKW-Kilometer erreicht. Die Emissionsersparnis, beispielsweise für einen Arbeitsweg von 10 km pro Tag mit dem E Bike statt dem Auto, spart eine halbe Tonne CO2 pro Jahr und macht damit 5 % der Emission eines durchschnittlichen Bürgers aus“.
Vor dem Hintergrund, dass insbesondere der innerstädtische Verkehr zwischen den Stadtteilen Kronbergs klimatechnisch belastend wirkt, wäre eine Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer nebst sicherer Unterbringung der teuren E Bikes an den Verkehrsknotenpunkten zum Umsteigen auf den ÖPNV sinnvoll und dringend geboten.
Allerdings, die von den Stadtverordneten beschlossenen Konzepte sind nur so viel wert, wie die dort enthaltenen Maßnahmen mit Finanzmitteln und Personal ausgestattet werden und dann zur tatsächlichen Umsetzung kommen.
Immer wieder sind Bürgerinnen und Bürger aufgefordert an den Prozessen zur Erstellung der Konzepte, wie beispielsweise dem Nahmobilitätskonzept, mitzuwirken, was bisher noch bereitwillig und engagiert geschah. Enttäuschung und Frustration macht sich jedoch breit, wenn dann die Stadtverordneten auf ihre Entscheidungshoheit pochen und die Beiträge der Bürger ignorieren.
Der Verein Aktives Kronberg wird daher die Diskussion und Umsetzung um und für die notwendigen Maßnahmen aufmerksam verfolgen und nach ihren Möglichkeiten unterstützen.