Auslöser des Klimawandels ist der Mensch, der seit der Industrialisierung, Mitte des 19. Jahrhunderts, für die stetige Zunahme der Treibhausgasemissionen in der Atmosphäre durch immer mehr Fortschritt und Wachstum verantwortlich ist. Doch um auf diese so scheinbar weit entfernte und damit abstrakte „globale“ Herausforderung zu reagieren und die CO2-Emissionen zu reduzieren, braucht es das Bewusstsein für die Zusammenhänge der klimaverändernden Komponenten und das Bewusstsein für das individuelle Wirken eines jeden Einzelnen. Diese Erkenntnis der individuellen Verantwortung aber auch der persönlichen Einflussmöglichkeiten und Einflussnahmen für den Erhalt einer Erde, die für uns und unsere nachfolgenden Generationen die lebensnotwendigen Grundlagen bereitstellt, muss eine breite Öffentlichkeit finden. Alle von den Regierungen angestoßenen Klimaziele haben bis heute leider nicht die vorgegebenen Ergebnisse gebracht, im Gegenteil, die weltweite Erderwärmung nimmt in rasendem Tempo weiter zu.
Auch in Kronberg haben wir in den vergangenen drei Jahren bedrückende Erfahrungen mit den Auswirkungen des Klimawandels machen müssen: Jüngst haben extreme Regengüsse in den Ortszentren die Keller vieler Wohnhäuser überschwemmt. In diesem Sommer haben wir die dritte Trockenperiode in Folge ertragen müssen, was unsere Wälder besonders deutlich wiederspiegeln. Denn nicht nur die privaten Gärten leiden unter der extremen Trockenheit, der Baumbestand ganzer Waldgebiete ist bereits vertrocknet. Es ist höchste Zeit, den Tatsachen ins Auge zu schauen, umzudenken und zu handeln. Jeder Einzelne ist dazu gefordert.
Und auch die Stadt Kronberg ist aufgefordert, einen für alle Bürger sichtbaren Beitrag zur Eindämmung der stetig vorangaloppierenden Klimaveränderung zu leisten. Auch, wenn die zu treffenden Maßnahmen nicht ohne Verzicht eines jeden Einzelnen möglich sein werden. Das Bewusstsein der Bürger durch stetige Aufklärung und Informationen zu verändern und durchzusetzen, sollte die Stadt Kronberg als eine ihrer vornehmsten Aufgaben mit sofortigem Handeln sehen.
Aufklärungsthemen gibt es genügend. Sie betreffen den privaten, den geschäftlichen und den öffentlichen Bereich in gleichem Maße. Nur wenn alle Akteure anfangen wirklich umzudenken und neu zu handeln, kann Veränderung vollzogen werden. Die Stadt Kronberg kann zu verschiedenen klimaverändernden Maßnahmen, wie z.B. der Wärmedämmung bei Wohnhäusern über Förderprogramme informieren oder selbst derartige Programme anbieten. In dem Zusammenhang bieten begrünte Dächer und Fassaden einen wirkungsvollen Ansatz, der dazu auch den Wasserhaushalt regulieren hilft. Die Fahrzeugflotte des ÖPNV könnte gerade jetzt, wo ein neuer Betreiber für die nächsten Jahre ausgeschrieben wird, mit CO2-Ausstoß neutralen Fahrzeugen ausgestattet werden.
Ein Klimaschutzmanager, den die Stadt anstellen wird, ist ein guter Schritt. Für ein wirkungsvolles Agieren sind klare, einheitlich abgestimmte Ziele der Politik erforderlich. Dazu werden informierte und engagierte Bürger benötigt, die Maßnahmen und richtungsgebende Entscheidungen der Stadtpolitik fordern, unterstützen und deren Umsetzung immer wieder prüfen.
Die Initiative Aktives Kronberg wird sich an dem Veränderungsprozess beteiligen. Sie sieht ihre Aufgabe darin, kompetente Fachreferenten in öffentlichen Vorträgen die Themen der Öffentlichkeit immer wieder nahe zu bringen und mit Beispielen bereits erfolgreich umgesetzter Projekte zur Nachahmung zu ermutigen.
Das Bild oben ist vom 16. September 2020.
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